Forensiker werden: Ausbildung, Karriere und Gehalt

Forensiker spielen eine entscheidende Rolle in der Kriminalistik. Sie analysieren Tatorte, untersuchen Beweise und helfen bei der Aufklärung von Verbrechen. Doch wie wird man Forensiker, welche Spezialisierungen gibt es, und welche Karrierechancen bietet dieser Beruf?


1. Was macht ein Forensiker?

Forensiker arbeiten an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Strafverfolgung. Ihre Aufgaben variieren je nach Fachgebiet, umfassen aber häufig:

  • Spurensicherung am Tatort
  • Analyse von DNA, Fingerabdrücken oder toxikologischen Proben
  • Digitale Forensik (z. B. Untersuchung von gehackten Systemen)
  • Erstellung von Gutachten für Polizei und Gerichte
  • Aussage als Sachverständiger vor Gericht

2. Spezialisierungen in der Forensik

Je nach Interessensgebiet kann man sich in verschiedenen Bereichen spezialisieren:

Kriminalbiologie – DNA-Analysen, Bestimmung von Haar- und Gewebeproben
Forensische Chemie & Toxikologie – Untersuchung von Giften, Drogen oder Blutproben
Digitale Forensik – Analyse von Cyberkriminalität, Hacking oder Datenmanipulation
Forensische Anthropologie – Untersuchung von Knochen und menschlichen Überresten
Tatortanalyse – Rekonstruktion von Verbrechen anhand von Spuren


3. Ausbildung & Studienwege

Es gibt keinen direkten Studiengang „Forensik“, aber folgende Wege führen in den Beruf:

a) Studium (häufigster Weg)

Ein Bachelor- oder Masterstudium in einem der folgenden Fächer ist empfehlenswert:
Biologie, Chemie oder Physik (für Laboranalysen)
Kriminalistik oder Forensik (angeboten an wenigen Hochschulen)
Informatik oder IT-Sicherheit (für digitale Forensik)
Medizin (für forensische Pathologie)

Nach dem Studium sind oft Weiterbildungen oder Spezialisierungen erforderlich.

b) Ausbildung im Polizeidienst

Wer als Forensiker direkt bei der Polizei arbeiten möchte, kann eine Laufbahn bei der Kriminalpolizei einschlagen. In Deutschland ist dafür meist ein Studium an einer Polizeihochschule nötig.

c) Weiterbildung & Quereinstieg

Naturwissenschaftler, Mediziner oder IT-Experten können durch spezielle Weiterbildungen in die Forensik wechseln.


4. Karrierechancen & Arbeitsplätze

Forensiker arbeiten in verschiedenen Institutionen:
Kriminalpolizei & Bundeskriminalamt (BKA)
Gerichtsmedizinische Institute & Labore
Universitäten & Forschungseinrichtungen
IT-Sicherheitsfirmen & Wirtschaftsprüfungsgesellschaften (Digitale Forensik)

Die Nachfrage nach Forensik-Experten wächst, insbesondere im Bereich Cyberkriminalität.


5. Gehalt eines Forensikers

Das Einkommen variiert je nach Fachrichtung und Arbeitgeber.

Erfahrung Monatsgehalt brutto Jahresgehalt brutto
Einsteiger (0–2 Jahre) 3.000 – 4.500 € 36.000 – 54.000 €
Erfahrene Forensiker (5+ Jahre) 4.500 – 6.500 € 54.000 – 78.000 €
Forensischer Gutachter / Experte 6.500 – 10.000 € 78.000 – 120.000 €

Höhere Gehälter sind in der Privatwirtschaft möglich, insbesondere in der digitalen Forensik.


6. Fazit: Lohnt sich eine Karriere als Forensiker?

Spannendes Berufsfeld mit direktem Einfluss auf Kriminalfälle
Gute Zukunftsperspektiven, vor allem in der digitalen Forensik
Erforderlich: Naturwissenschaftliches oder technisches Studium

Wer eine analytische Denkweise hat und sich für Wissenschaft sowie Strafverfolgung interessiert, kann in der Forensik eine erfüllende Karriere finden.